L’insoutenable Gaia, 2023

Wie können wir die durch das Anthropozän geschädigte Natur verstehen? Die Fotografien zeigen eine auf den Kopf gestellte Natur: Formen werden zu Grafiken, Symmetrien für das menschliche Auge. Sein Blick entfernt jeden Funken Materie, um die Zivilisation des 21. Jahrhunderts zu verwirklichen. Was bleibt, wenn das Staunen über die Kraft der Natur verstummt? Mit Latour verstehen wir die Ent­ fremdung von der Natur als ein Schwanken zwischen Schuld und Hoffnung, konfrontiert mit nackten For­ men ohne Inhalt, kalten Linien, die auf eine exzessive Vergangenheit verweisen, die Gaia in eine rachsüch­ tige Bedrohung verwandelt hat.

Neckel Scholtus (*1982 als Annick Sophie) lebt und arbeitet in Luxemburg. Sie ist Fotokünstlerin und studierte an den Universitäten Montpellier III und Paris 8. Im Jahr 2009 konzipierte Neckel das Projekt Le Roulot’ographe. Sie entwickelt ihr künstlerisches Projekt hauptsächlich in Verbindung mit der Öffentlich­ keit, insbesondere durch Residenzen, aber auch als freiberufliche Kunstvermittlerin in kulturellen Strukturen. Seit 2010 hat sie den Status einer professionellen unab­ hängigen luxemburgischen Künstlerin. Ihre Arbeiten wurden bereits in Frankreich, Luxemburg, China, Deutschland, der Schweiz, Schweden, Bulgarien, der Elfenbein­küste und Italien ausgestellt.

www.neckelscholtus.com